Fünf Dinge, die ich als Vater im Schichtdienst gelernt habe


Schichtdienst ist kein Job – es ist ein Lebensmodell.
Als Vater von zwei Kindern, Arbeit im Wechselschichtdienst als stellvertretender Dienstabteilungsleiter kenne ich die täglichen Herausforderungen sehr genau: Schlafmangel, Organisation, Zeit für die Familie – und die Frage, wie man dabei nicht selbst auf der Strecke bleibt.

Mit diesem Blog möchte ich nicht jammern, sondern teilen: Erfahrungen, Routinen, Gedanken – für andere Väter (und Mütter), die ähnliches durchmachen.

Hier sind fünf Dinge, die ich in den letzten Jahren über Leben, Familie und Schicht gelernt habe.


1. Planung ist kein Luxus, sondern Überlebensstrategie

Wenn du morgens nicht weißt, wer wann was macht, hast du schon verloren. Schichtdienst erfordert eine Familienorganisation auf Bundeswehr-Niveau – nur ohne die Disziplinabteilung.

Was mir hilft? Ein klarer Wochenplan, denn das private Planen ist eigentlich nicht mein Ding. Gemeinsame Familien-Check-Ins am Wochenende und feste Slots für Schlaf, Sport und Zeit mit den Kindern.


2. „Qualitätszeit“ ist oft Bullshit – Präsenz zählt

Ich hatte früher ein schlechtes Gewissen, weil ich „nicht genug Zeit“ hatte. Aber Kinder brauchen nicht 5 perfekte Stunden mit Bastelprojekten – sie wollen dich einfach da haben.

Manchmal bedeutet das: gemeinsam Pizza essen, einen Film schauen oder beim Einschlafen leise mit im Zimmer sitzen.


3. Schlaf ist nicht verhandelbar – auch wenn der Wecker das anders sieht

Wer im Schichtdienst lebt, muss Schlaf behandeln wie andere ihre Steuererklärung: ernsthaft. Ich schlafe, wann ich kann – und habe gelernt, dass 30 Minuten Powernap manchmal mehr bringen als 3 Stunden Netflix.


4. Führung im Beruf ≠ Führung zuhause

Bei der Arbeit leite ich ein Team. Zuhause bin ich Partner, Vater, „Kindergärtner“, Seelsorger.
Ich musste lernen, dass man Familie nicht „führen“, sondern begleiten kann – mit Geduld, Präsenz und vielen Gesprächen auf Augenhöhe.


5. Ich bin nicht allein – und du auch nicht

Lange dachte ich, ich sei der Einzige, der nachts um 3 auf dem Heimweg Podcasts über Organisation, Erziehung und Strukturen hört.
Aber je mehr ich mit Kollegen rede, desto klarer wird: Viele kämpfen mit ähnlichen Themen – sie reden nur selten darüber.


Dieser Blog ist mein Versuch, dem Ganzen einen Raum zu geben: Für Austausch, Ideen, Tipps und ehrliche Einblicke in das Leben eines Vaters im Schichtdienst.
Wenn du dich in irgendwas hier wiedererkennst – dann schreib mir. Oder bleib einfach dran. Es kommen noch viele Gedanken.